Artenschutz

Viele von Ihnen kennen das: Tag für Tag sitzt man stundenlang im Büro. Das künstliche Licht und das lange Sitzen auf einem Stuhl bringen oft Nacken- oder Kopfschmerzen mit sich und machen einen auf Dauer mürbe. Daher nutzen viele von uns die Zeit nach dem Feierabend für einen Spaziergang in der Natur. Die frische Luft und die Bewegung sind das beste Mittel, um sich direkt wieder entspannter zu fühlen.


Was die Natur im Mühlenkreis angeht, sind wir ziemlich privilegiert. Ob Wald, Berg, Fluss oder sogar das Moor, alles ist binnen kürzester Zeit erreichbar. Dass dieses Privileg nicht selbstverständlich ist, vergessen viele von uns jedoch. Die vergangenen Hitzesommer und auch die Flutkatastrophen machen uns deutlich, dass die Klimakrise nichts ist, was in ferner Zukunft liegt. Sterbende Wälder, trockengelegte Moore, Artensterben, all dies sind Auswirkungen des nachlässigen Umgangs mit der Natur.


Moore, wie unser Großes Torfmoor, sind für den Klimaschutz unerlässlich und garantieren guten Boden, Artenvielfalt und sauberes Trinkwasser. Moore wachsen jedoch nur einen Millimeter pro Jahr. Wenn das Torf von den Menschen abgebaut wird, werden auf einen Schlag 90 Zentimeter abgebaggert. Eine Menge, die also erst nach 900 Jahren wieder nachwächst. Zudem beeinträchtigt der intensive Torfabbau die Funktion der Moore, wodurch Klimagase freigesetzt werden. Aus diesem Grund setzen wir Grüne in NRW uns für eine naturnahen Gewässerentwicklung mit Mooren, Auwäldern und Feuchtwiesen ein und wollen diese stärker in der Regional- und Bauleitplanung verankern.

Auch der Konsum unserer Lebensmittel darf nicht mehr auf Kosten der Natur stattfinden. Landwirtschaft, Artenschutz, Klimaschutz und der Schutz von Gewässern schließen sich nicht aus, sondern bedingen sich gegenseitig. 


Gute Lebensmittel stammen von artenreichen Feldern, von gesunden Tieren und werden von Bäuer*innen hergestellt, die ein sicheres Einkommen erhalten. Aus diesem Grund möchte ich im Landtag erreichen, dass unsere Landwirt*innen mehr Planungs- und Investitionssicherheit erhalten. Unser Ziel ist es, den Anteil des Ökolandbaus von heute knapp sieben Prozent bis 2030 auf 25 Prozent zu steigern. Dieses Ziel erreichen wir, indem wir unter anderem die Agrarforschung zu einer naturverträglichen Landwirtschaft ausweiten. Dazu gehören unter anderem widerstandsfähige Anbausysteme, Agroforstansätze und vielfältige Fruchtfolgen.


Ich freue mich sehr, dass sich bereits viele Menschen in unserem Mühlenkreis für den Naturschutz einsetzen. Ob Ehrenamtliche in den Naturschutzverbänden, Menschen, die sich dafür entscheiden, nachhaltiger zu leben oder auch unsere Biobauern* und Bäuerinnen*, sie alle tragen dazu bei, dass Minden-Lübbecke noch lange ein Ort bleibt, an dem wir gemeinsam die Natur genießen können.